Lebach – Geschichte

Lebach – Geografischer Mittelpunkt des Saarlandes

Im Jahre 950 wird die Pfarrei Lebach erstmals in den Mettlacher Predigtlisten erwähnt. Die kleine Stadt im Theeltal am Fuße des Hoxbergs und des Wünschbergs kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon die Kelten und Römer siedelten in diesem fruchtbaren Tal am Ufer des Flüsschens Theel.
 Im 14. Jahrhundert kommt es zur Bildung der „Herrschaft Lebach“.

Vier Herren teilen sich, auf Grund der guten Verkehrslage, die Regierungsgewalt über das Gebiet. 
Es kommt zur Gründung der Vierherrschaft von Lebach. Der Erzbischof von Trier (Kur-Trier), das Herzogtum Lothringen, die Freiherrn von Hagen zur Motten und die Äbtissin von Fraulautern teilen sich Gerichtsbarkeit und Marktrecht. Überreste des Schlosses La Motte, Sitz der Freiherrn von Hagen, heute Hofgut, existieren noch.

Lebach entwickelt sich zu einem wichtigen Marktflecken. Der Mariä-Geburtsmarkt, im 15. Jh. erstmals durchgeführt, ist über die Grenzen Lebachs hinaus bekannt und findet noch heute jeweils im September statt. 
Mit der Besetzung des Rheinlandes 1796 durch die Franzosen wird Lebach Kantonalhauptort im Departement Saar. Mit dem Pariser Frieden 1814 übernehmen die Preußen die Herrschaft.

Lebach wird Sitz einer Bürgermeisterei, des Friedensgerichts und ab 1860 des Katasteramts. Lebach gehört ab 1818 bis heute zum Kreis Saarlouis.
 Am 15. Mai 1897 richtet man die Bahnstrecke Lebach Wemmetsweiler mit der Anschlussmöglichkeit nach Neunkirchen und Saarbrücken ein. 1911 folgt die Strecke Lebach – Völklingen. Im Oktober 2014 fährt erstmals die elektrifizierte Saarbahn in Lebach ein.

Nach dem 1. Weltkrieg folgt die Saargebietszeit bis 1935. Während der Nazizeit (1935 – 1945) gehört das Saarland zum Gau Saar-Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Gebiet des heutigen Saarlandes bis 1947 zur französischen Besatzungszone. Im Jahre 1947 wurde das Saarland, größtenteils in den heute noch gültigen Grenzen, zu einem (teil-)autonomen Land, das eine Art Protektorat Frankreichs und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen war. Nach einer Volksabstimmung im Jahre 1955 trat das Saarland 1957 der Bundesrepublik Deutschland politisch bei („kleine Wiedervereinigung“). Der wirtschaftliche Anschluss durch Übernahme der D-Mark sollte erst an einem späteren, zunächst geheimen Tag vollzogen werden. Der im Volksmund „Tag X“ genannte Zeitpunkt wurde dann kurzfristig auf den 6. Juli 1959 0 Uhr festgelegt.

Seit der Gebietsreform 1974 besteht Lebach aus 11 Stadtteilen. Am 1. Juni 1977 erhält Lebach die Stadtrechte verliehen. 1979 unterzeichnen die Bürgermeister Joseph Schaefer Bitche und Nikolaus Jung Lebach die Partnerschaftsurkunde beider Städte.

Heute schmückt sich der Verkehrsknotenpunkt Lebach gerne als „Schul- und Garnisonsstadt“. 
Im Rahmen der „Grünen Woche Lebach“ im September, mit dem Mariä-Geburtsmarkt und dem Pferderennen um das „Grüne Band der Saar“, wird Lebach zum Mittelpunkt des Saarlandes.

Mehr zeitgeschichtliche Informationen finden Sie auf der Homepage www.historischer-Verein-Lebach.de

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